Ermittlung der Kompetenzen
Das Kompetenzlogbuch soll dich während deines Studiums dabei unterstützen, deine im Studium – und auch darüber hinaus – erworbenen Fähigkeiten und Kompetenzen zu ermitteln. Dafür musst du dich nicht nur gut mit dem Kompetenzbegriff auskennen, du solltest dich auch regelmäßig mit Reflexionsfragen zu den Kompetenzen auseinandersetzen.
Das Kompetenzprofil
Schritt 1: Meine Bestandsaufnahme
Starte dein Kompetenzprofil mit einer Bestandsaufnahme: Was bringst du schon mit? Übungen, die dir dabei helfen sind „Mein biografisches Gedächtnis“, „Mein (Fach-)Wissen und meine Methodenkenntnisse“ und „Wie lerne ich?“. Diese Übungen kannst du auch immer wieder im Verlauf deines Studiums anwenden, um dich und deine Entwicklung zu reflektieren.
Schritt 2: Mein Kompetenzprofil
In diesen Übungen findest du verschiedene Kompetenzen aufgelistet sowie Fähigkeiten und Tätigkeiten, bei denen du sie anwenden/zeigen musst – schätze dich selbst ein und lasse dich von anderen einschätzen. Frag dazu einfach mal Freund*innen, Arbeitgeber*innen oder deine Familie. Wichtig ist nur, dass ihr immer auch konkrete Situationen oder Beispiele benennen könnt, in denen du die Kompetenz angewendet hast – diese können aus deinem Studium oder auch aus deinen Tätigkeiten außerhalb der Universität stammen.
Schritt 3: Veranstaltungsreflexion
Die regelmäßige Reflexion hilft dir dabei, deinen Kompetenzerwerb aktiv zu planen und zu dokumentieren. Diese Übungen helfen dir bei der Reflexion einzelner Veranstaltungen.
Schritt 4: Semesterreflexionen
Deine Kompetenzen und deine Selbsteinschätzung werden sich im Laufe deines Studiums verändern: Nimm dir mindestens einmal im Semester Zeit, um dein Kompetenzprofil mit diesen fünf zentralen Fragen zu aktualisieren:
- Wo liegen meine momentanen Stärken und Schwächen: Was kann ich also gut, was weniger gut?
- Was möchte ich erreichen?
- Wie möchte ich mich weiterentwickeln?
- Was brauche ich, um meine Ziele zu erreichen?
- Welche Angebote der Fakultät oder der Universität kann ich hierfür nutzen?
Schritt 5: Reflexion des Studienverlaufs
Hier findest du zwei Übungen, die dich darin unterstützen können, den aktuellen Stand deiner jetzigen Stärken, die Bereiche, in denen du dich weiterentwickeln möchtest und die Ziele, die du dir steckst, im Rahmen des Studienverlaufs zu reflektieren.
Regelmäßige und fortlaufende Reflexion
Sobald du deine Bestandsaufnahme abgeschlossen und dein Kompetenzprofil mit den Inhalten deines Studiums abgeglichen hast, hast du eine Übersicht, über welche Kompetenzen du bereits verfügst und welche Kompetenzen du in deinem Studium vertiefen oder neu entwickeln kannst. Vielleicht hast du auch schon erste Ideen dazu, welche Kompetenzen du besonders fördern möchtest?! Denn das ist der Ausgangspunkt für die Arbeit mit deinem Kompetenzprofil. Reflektiere die Entwicklung deiner Kompetenzen regelmäßig und fortlaufend über den gesamten Verlauf deines Studiums. Lass dir dabei gerne eine zufällige Reflexionsfrage ausgeben.
Um deine Kompetenzen zu reflektieren, kannst du z. B. die Übung "Ein positives Erlebnis" machen. So kannst du damit beginnen, dich mit deinen individuellen Kompetenzen zu beschäftigen. Schau dir dazu das Video an.
Weitere Reflexionsübungen
Erste Ideen sammeln
Nutze diese beiden Übungen, um erste Ideen zu sammeln. Die Clusterübung soll dich dazu animieren, Einfälle zu einem Thema möglichst spontan und ungeordnet aufzuschreiben. Die Hashtagreflexion dagegen kannst du nutzen, um Assoziationen zu unterschiedlichen Themen festzuhalten.
Gedanken strukturieren
Wenn du dir bereits Gedanken zu einem Thema gemacht hast, kannst du mit diesen Übungen deine Gedanken strukturieren. Während du mit der Mindmap-Übung eigene Strukturen erschaffen kannst, beschränkt die Feedbackhand dich auf genau sechs Fragen oder Themenfelder (je nach Bedarf austauschbar). In der Briefübung ordnest du deine Gedanken mithilfe des kreativen Schreibens.
Eindrücke auf den Punkt bringen
Manchmal möchtest du deine Eindrücke oder Ideen in Kurzform für dich zusammenfassen — zum Beispiel nach einer Veranstaltung, der Lektüre von Fachliteratur oder der Auseinandersetzung mit deinen Kompetenzen. Diese Schreibaufgaben helfen dir deine Eindrücke kurz und prägnant auf den Punkt zu bringen.
Perspektive wechseln
Beim Reflektieren betrachtest du deinen Reflexionsgegenstand auch immer von unterschiedlichen Seiten. Dies kannst du z.B. klassisch mit einer Pro- und Contraliste tun oder aber mit einer kreativen Schreibaufgabe, wie „Was würde mein*e Freund*in sagen?“. Die Übung „Interview“ soll dich dabei unterstützen, wenn du andere Personen zu einem Thema befragen möchtest.
Ressourcen ermitteln
Ziel dieser Übung ist es, dass du Handlungsmöglichkeiten für herausfordernde Situationen entwickeln kannst. Dafür ermittelst du vorhandene, noch zu erwerbende, interne und externe Ressourcen. Unter Ressourcen sind z.B. Fähigkeiten, Charaktereigenschaften, Bildung, Gesundheit, finanzielle Mittel oder Prestige zu fassen.